Lust auf morgen

Das tut gut. Endlich macht Lesen wieder mal so richtig Spaß. Kein Wunder, kämpft „Spiegel-Autor“ Ullrich Fichtner doch vom Vorwort seines neuen Buches an gegen die weit verbreitete Weltuntergangsstimmung. Ja doch, die Zeitläufte halten angesichts von Klimawandel, internationalen Krisen, disruptiven Technologien und wirtschaftlicher Unsicherheit so manche Risiken und Gefahren bereit. Sie beinhalten über die möglichen gewaltigen Entwicklungsfortschritte aber auch Chancen, die es zu nutzen gilt. Unter dem Titel „Geboren für die großen Chancen – Über die Welt, die uns und unsere Kinder erwartet“ liefert Fichtner Argumente gegen den Pessimismus unserer Zeit und führt dabei auf, dass die Zukunft nicht als Verhängnis, sondern als Möglichkeit gesehen werden soll. Er plädiert dabei für einen konstruktiven Streit um die besten Lösungen und räumt zugleich ein, dass auch er sich auf seinem Weg in die Zukunft täuschen kann.

Geboren für die großen Chancen

Über die Welt, die unsere Kinder und uns in Zukunft erwartet

Ullrich Fichtner,

Deutsche-Verlags-Anstalt München 2023

24 Euro
ISBN 9783421070159


Im digitalen Debattenraum „Basecamp“ sagt Fichtner, was ihn angetrieben hat: „Die Zeit war reif für das Buch, weil ich im Oktober 2021 eine Umfrage gelesen habe, aus der hervorging, dass Dreiviertel der deutschen Erwachsenen glauben, dass es den Kindern der Zukunft schlechter gehen werde als ihnen selbst. Das fand ich so empörend, dass ich gedacht habe: Da muss man mal gegenhalten.“ Zunächst plädiert Fichtner für eine Korrektur der Irrtümer, mit denen die Menschheit diesen Planeten an den Rand des Kollapses geführt hat: „Der Mensch hat mehr Angst vor Armut als vor dem Aussterben.“ Diese Aussage kann man wohl unterschreiben, was angesichts der wenig belegten Zuversicht bei den Themen Energieversorgung, Kreislaufwirtschaft mit endloser Wiederverwertung und Verstädterung schon schwerer fällt.

Letztlich präsentiert Fichtner einen Text, der mal Zustimmung und mal Skepsis hervorruft, mit dem sich aber die eigene Denke überprüfen lässt. Letztlich stellt der Autor fest, dass es auf wichtige Fragen kaum eindeutig richtige oder falsche Antworten gebe. Es müsse gestritten werden, und zwar auf der Grundlage von Welten, Weltanschauungen und Menschenbildern. So überwiegt für Fichtner beim Blick in die Zukunft der Optimismus. Darauf lässt man sich gerne ein. Ein Vorgeschmack gefällig?

Hier ein bearbeiteter Auszug des „Spiegel“-Bestsellers.

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