Der Mann schafft es regelmäßig in die Schlagzeilen, denn Markus Söder ist Markus Söder ist Markus Söder. Der ist sich nicht für ständige Kehrtwenden zu schade, umarmt fürs Green-Washing des Amtes schon mal Bäume oder taucht als Pendant des computeranimierten Kinohelden Shrek (jiddisch: Schrecken) in der fränkischen Fastnacht auf. Kann es da verwundern, dass das Alpha-Männchen im Freistaat Beifall heischend und wieder einmal Grundsätze über Bord werfend mit seiner weit, weit entfernten politischen Zukunft kokettiert. Die zweite Amtszeit wegen ausstehender Wahlen noch nicht einmal gesichert, denkt der bayerische Ministerpräsident schon an übermorgen und kokettiert mit einer dritten Amtszeit.
Noch 2018 überraschte Söder mit der Ankündigung, maximal zwei Amtszeiten in München regieren zu wollen. Eine von ihm vorgeschlagene entsprechende Verfassungsänderung scheiterte am Widerstand der Opposition. Nun gut, sagt sich Söder nun, dann mache ich eben 10 Jahre plus x, wenn mich die Bayern dann noch wollen; der in der Corona-Krise omnipräsente Blackout-Prophet wie er leibt und lebt: das Wichtigste in Söders politischer Agenda ist er selbst. Da stehen Verlässlichkeit, Glaubwürdigkeit, Prinzipientreue und Zuverlässigkeit hintenan. Aber was soll man erwarten von einem, der ein Poster von Franz-Josef Strauß im Kinderzimmer hängen hatte?
Was von der Dampfplauderei bleibt? Bis zur übernächsten Wahl ist noch lange hin, solange sollten die CSU und ihr Vorturner mit den möglichen 5 Jahren plus x in Demut zufrieden sein. Können Olaf Scholz und die CDU-Granden nun aufatmen, wo Söder mit dem angekündigten Verbleib in Bayern den Traum vom Kanzleramt aufgegeben zu haben scheint? Eher nicht, zumal sein neuer Männerfreund Friedrich Merz schwächelt. Da wittert der Bayer, der sich im Prinzio jeden Job zutraut, immer eine Chance und pfeift zur Not auf de Männerfreundschaft. Söder ist eben Söder ist eben Söder…